Christoph Ransmayr – Atlas eines ängstlichen Mannes
Seit langem habe ich wieder ein Buch von Christoph Ransmayr (Homepage des Autors) gelesen. Großer Fan seiner ersten Bücher – Die Schrecken des Eises und der Finsternis, Die letzte Welt (mein Favorit!), Morbus Kitahara – der ich bin, freute ich mich schon sehr. Das vorliegende Buch, letztes Jahr erschienen, ist ein Sammlung von kurzen Stücken, verstreut über die ganze Welt. Ein persönlicher Atlas eines Viel-Reisenden. Und obwohl jedes einzelne der Stücke oft betroffen, manchmal lustig, ist, hängt dem gesamten Buch doch eine leicht gedämpfte Stimmung nach.
Gefallen hat es mir wohl, das Buch – doch meiner Meinung nach kommt es nicht an die Romane der ersten Jahre heran. Eine Sammlung von Kurzgeschichten ist immer so wie leicht zusammengestückelt, es fehlt mir der Generalentwurf. Oder anders gesagt, ich habe nicht das Gefühl des großen Werkes. So gut Kurzgeschichten auch sein mögen (wer kann sich nicht an den phantastischen Welten des Jorge Luis Borges erfreuen?) – ein Roman ist mir immer noch lieber, weil er mir erlaubt in eine neue Welt einzutauchen. Kurzgeschichten erinnern mich zu sehr an den Zeitgeist des schnellen Konsums.
Aber vielleicht bin ich nur überkritisch. Ein gutes Buch ist es allemal, wunderbare Geschichten aus dem Leben, mit viel Bedacht für Details erzählt. Und am Ende ist Lesen doch immer das Abenteuer im Kopf.